Versorgung von Keilerwaffen



Ich will ihnen in diesem Bericht die fachgerechte Versorgung von Keilwaffen (auch Warzenkeiler  usw.) näher bringen.

Die Keilerwaffen, muss man anders behandeln, weil es kein robuster Knochen ist.


Wenn man sich nicht vom erlegten Keiler eine Vorschlagpräparation machen will, sollte man die Schwarte von Ober und Unterkiefer vom Knochen lösen und bis zur Höhe vom Jochbein abschwarten.

Jetzt kann der Sägeschnitt erfolgen, wobei unbedingt zu beachten ist, dass 2/3 der nach hinten kreisbogenförmig im Unterkiefer liegende Gewehre im Knochen stecken!!

Darum sollte der Sägeschnitt erst hinter dem 5 Zahn (= 2 Molar ) der geschlossenen vorderen  Zahnreihe erfolgen.

Bei den Haderen des Keilers und den Haken der Bachen kann man an der Wölbung des Oberkiefers erkennen, wie weit sie im Oberkiefer drinnen stecken.


Jetzt kann mit dem Kochen der Teile vom Ober- und Unterkiefer begonnen werden.Wenn die Waffen locker sind (ca. nach einer ½  Stunde) sollte man die Teile aus dem Wasser nehmen und erkalten lassen.

Jetzt kann man vorsichtig beginnen die Zahntasche von hinten zu erweitern, ohne die Gewehre zu beschädigen.

Eine zweite nicht ganz risikolose Version ist, kleine Scheiben von hinten abzusägen, bis man bei der Zahntasche ist.

Wenn die Zahntasche erreicht ist, kann man die Gewehre nach hinten rausdrücken.

Mit einem Drahthaken kann man nun den Zahnnerv herausziehen.

Am besten ist es nun das Gewaff an einem kühlen luftigen Ort zu trocknen. Bei einer zu schnellen Trocknung springen/reißen die Waffen sonst.


Bei Jagdreisen sollte man die Waffen einzeln in einen farblosen Stoff einwickeln, der vorher leicht  angefeuchtet  wurde, in einen Plastikbeutel geben und fest verschließen.


Nun muss man noch die Waffen entfetten mit Aceton oder Nitroverdünner und nach dem Abtrocknen des Lösungsmittels mit  geeignetem Material ausfüllen. Am besten haben sich Gießharze bewährt.So behandelte Keilerwaffen können nicht mehr springen/reißen. Am besten beim Präparator holen oder besser gleich vom Präparator machen lassen.


Ungeeignete Ausfüllmittel sind Kerzenwachs, Holzkitt,Watte mit Leim usw.



Wenn trotz der sorgfältigen Behandlung  doch mal ein Riss oder Sprung entstanden ist, kann das jeder Präparator wieder reparieren.






© Haider Hannes

   Lehnerstrasse 12;4595 Waldneukirchen

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